Konsequenz in der Hundeerziehung

Konsequenz in der Hundeerziehung – was versteht man darunter?

 

Immer wieder stelle ich mit Entsetzen fest, dass viele Hundehalter (nicht nur Ersthundehalter) das Wort „Konsequenz“ nicht verstehen beziehungsweise total falsch auslegen. Konsequenz in der Hundeerziehung hat nichts, aber auch gar nichts mit Härte oder Gewalt zu tun!!!

Die genaue Interpretation des Wortes kann man auf Wikipedia nachlesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Konsequenz

“bleib und warte” ein Auftrag der zu befolgen ist! Dies bedeutet Konsequenz in der Hundeerziehung!

Wie oft hört man die Worte: „mein Hund kann es eigentlich, aber er will nicht…“. „Mein Hund verteidigt seinen Platz oder sein Futter“, „mein Hund akzeptiert meinen Partner/in nicht….“ Selbstverständlich hat der Hund Gründe sich so zu verhalten!

Hinterfragt man den Umgang und den Erziehungsstand des Hundes, wird meist schnell klar wie dieses Fehlverhalten entstanden ist. Fehlverhalten ist in den meisten Fällen das Ergebnis fehlender Konsequenz in der Hundeerziehung. Der Hund nimmt in den meisten Fällen seinen Rudelführer nicht für voll. Fehlprägungen, Krankheiten oder ähnliches sind sehr viel seltener der Grund und Auslöser.

Auch im Tierarzt-Wartezimmer hat der Hund sich zu benehmen.

Beispiele für fehlende Konsequenz in der Hundeerziehung

Häufig darf der Hund auf keinen Fall auf die Couch und ins Bett…….außer, der Mann (oder die Frau) ist mal nicht zu Hause. Wenn der Hund „Platz“ machen soll, wird auch ein „Sitz“ akzeptiert. Wenn der Hund auf seinen Platz gehen soll, wird stillschweigend akzeptiert, wenn er sich nach einigen Minuten selbständig wieder erhebt und durch die Wohnung läuft und sonst was macht. Wenn der Hund hergerufen wird, wird er auch noch dafür gelobt, wenn er erst beim dritten mal rufen kommt……..dies nur einige Beispiele.

Hört der Hund nicht, da man ihm indirekt beigebracht hat, dass er keinesfalls aufs erste Mal hören sollte, wird mit zusammengefalteten Zeitungen nach ihm geschlagen, er wird angebrüllt, sein Name wird ihm um die Ohren geschrien, es wird an ihm rumgezerrt und und und. Warum das alles? Was kann der Hund dafür, wenn der Mensch bzw. Rudelführer mit ihm keine klare und eindeutige Sprache sprechen kann? Was kannder Hund dafür, dass sein Mensch an der nötigen Konsequenz in der Hundeerziehung fehlen läßt? Warum behandelt man ihn dann noch ohne jeglichen Respekt und ohne jegliche Achtung und wundert sich, dass das Verhältnis Hund – Halter nicht paßt?

Er möchte uns Menschen ja so gerne verstehen…. 😉 Konsequenz in der Hundeerziehung macht dem Hund das Verstehen seines Menschen einfacher

Warum Konsequenz in der Hundeerziehung Sinn macht und was Sie Ihrem damit Hund sagen

Es ist egal ob der Hund auf die Couch darf oder nicht – wichtig ist: ENTWEDER er darf ODER er darf nicht!

Wichtig ist nur das ENTWEDER / ODER.

Eigentlich ist Konsequenz in der Hundeerziehung sehr einfach:

Darf er es, dann sollte er es definitiv und immer dürfen (außer er sitzt oder liegt auf dem Platz, den der Rudelführer einnehmen möchte, dann hat er den Platz freizugeben). Dies bedeutet: er lernt dass er es darf und es ist für ihn klar geregelt – er muss nicht ausprobieren, testen oder ähnliches. Genauso andersherum: er darf nicht auf die Couch, dann wird er auch dies schnell lernen und es ist für ihn klar. Da der Hund durch die klare Linie schnell lernt was von ihm erwartet und gewünscht wird, wird er dies befolgen. Darf er mal auf die Couch und mal nicht, lernt er indirekt, dass er laufend prüfen muss ob er jetzt gerade darf oder nicht. Er wird mit Ihnen „diskutieren“ und über kurz oder lang empfindet der Hund seinen Rudelführer als unglaubwürdig und unzuverlässig – ihm fehlt es an der nötigen Konsequenz. Sein Mensch weiß in seinen Augen nicht was er will. Er wird in der Folge versuchen die Führung zu übernehmen, da er sich auf seinen „Chef“ nicht verlassen kann.

Wenig sinnvoll ist es, sich als Mensch auf einen eventuell folgenden Rudel-Rangkampf einzulassen oder diesen zu provozieren.  Leider geschieht dies häufig, wenn an ein bereits entstandenes Problem mit Gewalt und übermäßiger Härte anstatt mit Konsequenz in der Hundeerziehung rangegangen wird. Es sollte Ihnen bewusst sein, dass auch Ihr Hund ein Raubtier ist und bleibt. Einen, durch den Menschen provozierten,  Kampf  würde ein größerer Hund locker gewinnen wenn er das wollte. Grundsätzlich hat er daran kein Interesse, da er ein unterordnungsbereites Rudeltier ist. Sieht er jedoch aus seiner hundischen Sichtweise sein Leben in Gefahr, wird er verständlicherweise auf seine Art reagieren.

Vergessen Sie bitte auch nicht, dass Sie als Hundeführer bzw. Rudelführer eine Art Vorbildfunktion inne haben. Dies bedeutet, dass ein Hund, der übergebührend mit Gewalt und Härte konfrontiert wird, diese über kurz oder lang annimmt und nachlebt. Dies ist leider sehr häufig das Ergebnis des völlig falschen Umgangs mit dem Hund. Konsequenz in der Hundeerziehung ist gefragt –  Gewalt und Härte hat hier nichts zu suchen!

Ein glücklicher und lachender Hund macht richtig Spaß!

Lesen Sie weiter: “Was zeichnet einen guten Hundeführer aus?”

Ein Gedanke zu „Konsequenz in der Hundeerziehung“

  1. Hallo, sehr schön und klar dargestellt, ja das Thema kenne ich jetzt auch, wie wichtig es ist nach dem ich den dritten Hund habe.
    Wir haben unsere Amy mit 9 Monaten bekommen und sie war ziemlich verwöhnt im Sinne von Springen, Sofa usw.
    Inzwischen geht sie am Abend freiwillig, weil sie es so möchte, auf Ihr Kissen, wenn Sie eine Zeit lang vor unseren Füssen lag…der Anfang mit den versuchen auf das Sofa zu kommen war schon heftig. Doch das sanfte runterdrücken, sie auf dem Boden streicheln hat sie liebevoll überzeugt.

    Liebe Grüße von kristina

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