Sind Sie ein guter Hundeführer?

Was zeichnet eigentlich einen „guten“ Hundeführer aus?

 

Eigentlich ist es nicht wirklich schwer dem Hund begreiflich zu machen was man von ihm will, denn der Hund denkt wesentlich unkomplizierter als der Mensch. Versetzen wir uns einfach in seine Lage:

Der Hund versteht unsere Worte nicht, er kann nicht logisch denken – er verknüpft Aktion und Reaktion und lernt daraus. Dies sollte jedem Hundeführer grundsätzlich klar sein.

Vertrauen zum Hundeführer ist eine wichtige Grundlage

 

Dies bedeutet, wie bereits im Artikel Konsequenz in der Hundeerziehung erklärt: er will auf die Couch – sein Mensch verweist ihn zu 100% immer und er lernt, er darf es nicht. Im Gegenzug, der Hund will auf die Couch, der Mensch lässt ihn gewähren – er verknüpft, dass er es darf und er wird es einfach tun, weil er gelernt hat, dass es okay ist.

Aber: der Hund will auf die Couch und bekommt einmal einen Verweis, dann wieder nicht – er lernt nun, dass er es immer wieder versuchen muss, weil er nicht versteht warum ein und dieselbe Aktion immer eine andere Reaktion hervorbringt. Eigentlich für uns Menschen logisch oder?

Ähnlich der Fall: er soll „Platz“ machen und macht aber „Sitz“ – sein Hundeführer akzeptiert dies. Er wird dadurch lernen, dass es egal ist was er macht. Er bekommt also indirekt beigebracht, dass er auf „Platz“ das eine sowie das andere machen kann. In der Folge wird er lernen, dass es ohnehin nicht wichtig ist, die Kommandos präzise auszuführen. Er wird also immer wieder testen was wirklich gewünscht wird und irgendwann einfach selbst entscheiden was zu tun ist = er versucht Rudelführer zu werden.

Mit dem übertragenen Selbstvertrauen vom “Chef” ist das Leben lustig und schön….

Grundsätzliche Anforderungen an den Hundeführer im Umgang

Wichtig ist für den Hund Ruhe, Gelassenheit, Sicherheit und Fürsorge seines Hundeführers. Versetzen wir uns auch hier in die Lage des Hundes: viele Dinge wie Straßenverkehr, Menschenmengen, ein auf ihn zu fahrender LKW, undefinierbare Geräusche und und und… versteht das Tier nicht und kann es oftmals nicht richtig zuordnen. Manche Tiere gehen damit relativ locker um, andere ängstigen sich schneller. Wichtig ist für jeden Hund, dass er sich in jeder Situation auf seinen „Chef“ verlassen kann.

Jeder Hundeführer sollte mit den Bedürfnissen seines Hundes, die je nach Rasse sehr unterschiedlich sein können, vertraut sein um ihn „artgerecht“ auszulasten. Hierfür sollten Sie zwingend genügend Zeit und Ausdauer mitbringen. Selbstverständlich hat ein Border Collie oder ein Dackel völlig andere Vorstellungen vom Leben wie ein Bernhardiner oder ein Dobermann. Genau aus diesem Grund sollten Sie sich unbedingt vor der Anschaffung klar sein was für ein Hund zu Ihnen passt. Lassen Sie nie nur die Optik entscheiden!

Das sollte ein Hundeführer nicht mitbringen

Ein hektischer, unsicherer und nervöser Hundeführer kann seinem Tier in „schwierigen“ Situationen kaum „helfen“ – im Gegenteil! Diese Eigenschaften tragen nicht dazu bei, dass der Hund die Nähe seines Menschen sucht um dort Schutz und Sicherheit zu finden. Er wird seinem Menschen nicht in jeder Situation vertrauen können und versuchen auf seine Art die Situation zu meistern. Dadurch entsteht meist ein unerwünschtes Verhalten des Hundes.

Anders bei einem Hundeführer, der in jeder Situation Ruhe bewahrt, selbstbewusst und gradlinig an alles rangeht. Ein guter Hundeführer begegnet seinem Hund mit Verständnis, Ruhe und Respekt und zeigt ihm, dass er sich auf ihn verlassen kann. In diesem Fall wird der Hund schnell lernen und umsetzen, dass er bei seinem Rudelführer gut aufgehoben ist und sich an ihm orientieren kann.

Gegenseitiges Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer ist ein wichtiger Schritt für ein langes glückliches Zusammenleben.

Wohl fühlen tut sich Hund hier nicht, aber das Vertrauen ist da, die Kommandos des Hundeführers zu befolgen.

Sie haben Fragen zum Thema? Wir beraten Sie gerne individuell zu diesem und zu weiteren Themen rund um den Hund!

Ein Gedanke zu „Sind Sie ein guter Hundeführer?“

  1. Hallo,

    ich bin schon eine Generation älter, der Absatz mit der Konsequenz gefällt mir.
    Ist es nicht so, dass unsere Gesellschaft das Gefühl für Konsequenz verloren hat, die jungen Leute von heute sind in der Regel alle antiautotitär erzogen worden.
    Mag im Leben nicht immer weiter auffallen – nur in der Hundeerziehung geht das nicht!
    Ich für mich habe aber auch lernen müssen, dass der Hundeplatzton von früher, heute auch nicht mehr der richtige Weg ist, dennoch der rote Faden der Konsequenz bleibt!

    In diesem Sinne, ich finde Eure Idee gut, macht weiter so!

    LG
    Günther

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